Zwei Anfänge – grundsätzlich und ganz konkret, aber immer mit dem einen Ziel, die Botschaft Gottes weiterzutragen.
1. Verortung im Evangelium
Der Evangeliumstext des heutigen Sonntags bringt die Einleitung des Lukasevangeliums zusammen mit dem ersten öffentlichen Auftreten Jesu, das nach der Taufe im Jordan spielt.
2. Aufbau
Die Einleitung ist ein kunstvoll und aus einem Guss gestaltete Satzfolge.
Die Erzählung vom Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu besteht aus einer grundsätzlichen Einleitung in die Verkündigung Jesu (Verse 14-15), daran schließt sich eine Einleitung in die konkrete Situation in Nazaret an (Verse 16-17). Es folgt ein Schriftzitat (Verse 18-19), bevor sich der Blick auf Jesus und sein Tun und Wort konzentriert (Verse 20-21).
3. Erklärung einzelner Verse
Vers 3: Der Name Theophilus bedeutet übersetzt: der, der Gott liebt. Er wird als Adressat der Schilderungen des Evangeliums genannt wird, bleibt aber als Person unbestimmt. Er dürfte aufgrund der Anrede „hochverehrter“ ein angesehener und wahrscheinlich begüterter Mann gewesen sein und könnte sowohl ein Sponsor wie ein Schirmherr des Evangelisten gewesen sein. Ob Theophilus Christ war oder Interessierter oder Ungetaufter bleibt offen.
Verse 18-19: Das „Schriftzitat“, das Jesus in den Mund gelegt wird, existiert in dieser Variante nicht. Lukas kombiniert zwei Stellen aus dem Buch Jesaja. Lukas setzt das wiedergegebene Zitat aus Jesaja 61,1-2 und Jesaja 58,6 zusammen. Dabei lässt er Teile weg und stellt neu zusammen, so dass es für die erzählte Episode passend ist.